Ich bin im Oktober 1959 auf diese schöne Welt gekommen und lebe jetzt in der Mitte von Schleswig Holstein in dem Ort Borgdorf-Seedorf.Während meiner Schulzeit spielte ich Fußball und war immer völlig fasziniert, wenn im TV (damals gab’s noch kein Internet) Berichte gesendet wurden, die in irgendeiner Form in Verbindung mit Ausdauerleistungen standen. Es war egal, ob es Berichte von Radrennen, Läufen oder Expeditionen in die Berge waren.. Nie ist es mir damals in den Kopf gekommen, selbst einmal solche Leistungen zu erbringen. Während meiner Ausbildung wurde der Sport von mir auf der Prioritätenliste um einige Stellen nach hinten verschoben. Ich fuhr lieber Motorrad (mache ich heute noch) und saß am Abend in der Kneipe.
Irgenwann so ca. Mitte 1985 merkte ich aber, daß ich etwas für mich machen muß. Ich nahm zwar nicht zu, fühlte aber eine gewisse Trägheit in mir. Ich lief also ca. 2km in völlig alten Hallenschuhen und war danach fix und fertig. Durch einen dummen (aus heutiger Sicht tollen) Umstand lernte ich einen Marathonläufer aus unserem Ort kennen, der mich auf einer kleiner Runde begleiten wollte. Schon nach einigen Metern gemeinsamen laufens rief er :“Stop!” Ich wunderete mich und er sagte zu mir:”Wollen wir laufen oder rennen?!?” Auf Anhieb schaffte ich unter seiner Führung 5 km und war am Ende der Runde noch nicht mal platt. Ich war immer viel zu schnell gelaufen! Dieses einschneidendes Erlebnis sollte mich für die Zukunft prägen.Wenige Monate später stand ich zusammen mit vielen anderen Teilnehmern an der Startlinie zu mienem ersten 10 Km Lauf..
Bereits ein Jahr später nahm ich in Hamburg an einem Marathon teil und absolvierte diesen in 3:40 Std. In den nächsten Jahren wurde ich auch noch Triathlet und lernte im Alter von 27 Jahren das Kraulschwimmen. 1990 bewältigte ich in Roth meinen ersten Ironman und 1995 erfolgte der Start zu meinem sportlichen Höhepunkt. Beim Triple-Ultra-Triathlon (3 x Ironman) in Lensahn überquerte ich als Letzter die Ziellinie und war total glücklich.
In den folgenden Jahren hielt ich mich mit Laufen und Rad fahren fit, nahm aber nicht mehr an Wettkämpfen teil. Mit meiner Frau verlegten wir die Schwerpunkte auf Trekkingtouren und Klettern in den Alpen.. Im Jahre 2008 entschieden wir uns auf die schöne Insel Bornholm zu fahren um dort unseren Urlaub zu verbringen. In der Spiridon las ich von einem 48 Std. Lauf, der dort stattfinden sollte. Meine Frau meinte, ob ich dort nicht mal zuschauen wollte, was ich aber verneinte. Das war mittlerweile alles soooo weit weg. Auf der Rückfahrt mit der Fähre passierte dann das Unvermeindliche. Ich traf dort eine Läuferin, die ein T-Shirt von dem Lauf trug. Es war Barbara Becker mit ihrem Mann Karl. Sie erzählten mir von dem Lauf und schwärmten von der tollen Organisation. Ich wollte es mir selbst zunächst nicht eingestehen, aber ich war sofort wieder von dem Langstreckenbazillus infiziert. Tagelang überlegte ich, wie die Vorbereitung dafür mit meinem Beruf und der Familie in Einklang zu bringen seii. Erleichtert wurde mir die Situation dadurch, daß mir meine Frau einige Tage nach unserer Rückkehr zu verstehen gab, sie würde im nächsten Jahr gerne wieder auf die Insel fahren , weil es dort auch so schön für unseren Sohn ist.
Von dem Zeitpunkt an begann ich wieder systematisch zu trainieren. In der Vorbereitung lief ich im November 2008 in Ellerdorf die 60Km mit und war mir danach sicher, den 48 Std. Lauf in Roenne auf Bornholm mit laufen zu können. Den Lauf in Roenne werde ich als einen meiner schönsten Wettkämpfe in Erinnerung behalten. Es war ein tolles Erlebnis. Jetzt bin ich bereits mit meinen Gedanken bei dem Lauf im nächsten Jahr. Dann gibt es in Roenne einen 6-Tage Lauf.
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